1. Januar 2019

Mit blühenden Landschaften durch das Jahr 2018 und auch 2019!

Seit dem Frühjahr 2018 gibt es das Kooperationsprojekt Bienenstrom im Biosphärengebiet Schwäbische Alb – ein Rückblick auf die Erfolge von 2018 und Ausblick auf 2019.

Ende April 2018 wurden 14 Hektar Blühfläche angesät. Die elf beteiligten Blühpaten schufen so Insektenparadiese auf ihren Äckern. Auf diesen Blühflächen werden mindestens für die nächsten fünf Jahre verschiedenste Blumen und Wildkräuter wachsen. Diese sollen, an Stelle von Reinkulturen wie Gerste oder Mais, für die Energieerzeugung in Biogasanalgen genutzt werden. So kann eine erkennbare Änderung in der landwirtschaftlichen Nutzung von Flächen im Biosphärengebiet erreicht werden.

Die Pflanzen sind sehr tief verwurzelt und erreichen so Nährstoffe aus tiefen Bodenlagen. In diesem Jahr war der Sommer sehr heiß, so dass die Pflanzen nicht auf die ganze Höhe wuchsen. Sie standen trotzdem in voller Blüte und haben so Insekten Nahrung und Lebensraum geboten.

Im Herbst wurden die Felder abgeerntet und die Pflanzen in Biogasanlagen zu Strom weiterverarbeitet. Die Blühpaten bauen eine innovative Wildpflanzenmischung an, die sowohl einen vergleichbar hohen Ertrag in Biogasanlagen bringt, wie auch Insekten ausreichend Lebensraum bietet. Übrigens, dass kein Pflanzenschutzmittel mehr nötig ist, freut die Biene und ist gut für Grundwasser und Boden!

Jetzt im Winter suchen sich Wildbienen Hohlräume um zu überwintern oder sie erleben die Kälte gar nicht, weil sie nur ein Jahr leben. Dafür profitieren andere Tiere von den Blühflächen. Wildtiere finden hier Deckung, denn die mehrjährigen Pflanzen sind über die kalte Jahreszeit nicht völlig verschwunden. Im verbleibenden Grün finden Wildtiere wie Feldhasen einen Rückzugsort.

Zu den bestehenden 14 Hektar Blühfläche konnten bereits fünf weitere Hektar Ackerfläche in das Bienenstrom-Projekt aufgenommen werden. Für das kommende Jahr sind damit zwei weitere Blühpaten dabei. Ihre Flächen liegen ebenfalls im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Das ergibt insgesamt 19 Hektar Lebensraum für Wildtiere, Bienen und andere Insekten – ein freudiges Ergebnis. Weitere Blühpaten oder Blühflächen können voraussichtlich 2020 wieder aufgenommen werden.

Mit aktuell fast 200 Kunden – auch Blühhelfer genannt – ist das Projekt gut angelaufen. Die Blühhelfer unterstützen mit ihrem Stromverbrauch unmittelbar das Projekt. Ohne den Blühhilfe-Beitrag von einem Cent je verbrauchter Kilowattstunde könnte es Bienenstrom so nicht geben. Die Finanzierung der Blühflächen – und damit der Ausgleich des Minderertrags im Gegensatz zu Mais – erfolgt rein privatwirtschaftlich.

Mit einer Kaufentscheidung die Artenvielfalt retten – das erfährt viel Lob. Der Präsident des Europäischen Berufsimkerverbandes, Walter Haefeker, ist begeistert und macht sich stark für Bienenstrom. Wer für seine Imkerei zu Bienenstrom wechselt, kann dies auf seinen Honig mit dem Etikett „geschleudert mit Bienenstrom“ ausloben – gut für‘s eigene Image und für die Gewinnung vieler Blühpaten aus dem Kreis der umweltbewussten Honigkunden.

Mittlerweile stößt die Idee von Bienenstrom auf deutschlandweites Interesse. Ende des Jahres kam eine besondere und wichtige Würdigung hinzu. Bienenstrom wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet werden. Die Auszeichnung wird im Januar, im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin, verliehen. Die UN-Dekade Biologische Vielfalt zeichnet vorbildliche Projekte aus, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.

Im Jahr 2019 wird an die Erfolge dieses Jahres angeknüpft werden. Die Zukunft soll bunt und artenreich sein. So dass die Biene vom Anfang weiterhin Grund zur Freude hat.

Bienenstrom – mit Energie Landschaften aufblühen lassen!